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GnP Awards 2008: Veranstalter des Jahres

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Donnerstag, 15. Januar 2009

Die UFC hat mit einem soliden, obgleich unspektakulären, Jahr 2008 überraschend seine innovativeren und pfiffigeren Konkurrenten in der GnP-Wahl auf die Plätze verweisen können. Der Platzhirsch hatte erstmals seit dem Niedergang Pride FCs ernsthafte Widersacher, zumindest in Sachen Qualität und Potenzial.

Da wäre einerseits „Elite XC“, Sieger des Franjo Pooth-Awards für den schnellsten Aufstieg und Fall seit der Band „Europe“. Erst der historische Kabel-TV Deal, dann auch noch der Rekord für die größte MMA-Einschaltquote im amerikanischen Fernsehen. Doch setzt man alles auf eine Karte fragwürdiger Qualität, namentlich Kimbo Slice, so wird die Blase früher oder später zerplatzen wie der Neue Markt vor neun Jahren. 55 Mio. Dollar Schulden - u.a. durch zu schnelle Expansion - und Betrugsvorwürfe später ward Elite XC nicht mehr.

„Affliction“ war der eigentliche Kracher 2008. Den wohl besten Event lieferte die Promotion um Tom Atencio mit „Affliction Banned“ ab. Fedor, Sylvia, Arlovski, Barnett, Lindland, Rizzo und Rothwell; soviel Qualität konnte die UFC noch nie an einem Abend präsentieren. Bis auf die unpassenden Musikeinlagen von Megadeth lief alles glatt. Die Kämpfe waren allesamt unterhaltsam, mit Ausnahme Matt Lindlands versteht sich…

„Strikeforce“ war Strikeforce. Regional, rational, bodenständig, unprätentiös. Trotzdem stellte die kleine Promotion den Kampf des Jahres: Frank Shamrock vs. Cung Le.

„Dream“ ließ MMA in Japan wieder auferstehen. Doch das goldene Zeitalter des japanischen MMA, eingeläutet durch Sakurabas Sieg über Royce Gracie, ist mit Pride gestorben. Die Begeisterung hielt sich trotz der überaus guten Kämpfe in Grenzen. Dream konnte hervorragende Kämpfer - wie Mousasi, JZ, Aoki, Jacare, Kang und Cro Cop - für sich gewinnen und veranstaltete vortreffliche Turniere.


Wurden vom Platzhirsch auf die hinteren Ränge verwiesen: Affliction, Strikeforce, Dream, Shooto und Sengoku


Kommen wir zum Sieger der Umfrage, der UFC. Nach einem Nischendasein zwischen den späten 90ern und 2005 gelang der UFC im folgenden Jahr der große Sprung. Erstmals überholte sie die Rivalen Boxen und WWE in PPV-Einnahmen. 2007 sollte dann das Jahr werden, in dem die UFC die Welt erobert. Doch es lief vieles schief und die UFC war zwischenzeitlich nicht mehr profitabel. Verheißungsvoll genug begann das Jahr mit dem Kauf des Konkurrenten Pride FC, sowie der Verpflichtung einiger Pride-Kämpfer, um Cro Cop, Rampage und Herring. Die teure Expansion gen Europa, der Cro Cop-GAU und die Fedor-Kettenreaktion, an deren Ende sogar Randy Couture die UFC verließ, zeichneten den Branchenführer schwer.

2008 brachte der UFC zwar wenige Glanzlichter, doch konnte man die Schatten minimieren. Die Verpflichtung Brock Lesnars erwies sich als genialer Schachzug, nachdem man zuvor bereits den Kimbo-Zug verpennt hatte. Fragwürdige Titelkampfansetzungen hingegen lassen leider noch immer die Frage aufkommen, inwiefern MMA ein Sport sei oder eine Show. So bekommt ein Lyoto Machida (13-0; Siege u.a. über Rich Franklin, BJ Penn, Sokoudjou, Ortiz) keinen Titelkampf wegen seines unspektakulären Kampfstils. Präsident Dana Whites Ego wächst mit jeder Million. Wirkte sein arrogantes, unkonventionelles, von F-Wörtern geprägtes Auftreten anfangs noch erfrischend und ehrlich, langweilt er inzwischen mit seinen ewig gleichen, tumben Tiraden. Ironischerweise ist die ehemalige Triebfeder der UFC inzwischen zur Handbremse mutiert und wird zu einem größeren Sicherheitsrisiko als ein chinesisches Auto beim Crash-Test. Finanziell stellte 2008 das bislang mit Abstand erfolgreichste Jahr der UFC-Geschichte dar. Die PPV-Käufe beliefen sich insgesamt auf ca. 6,5 Millionen (zum Vergleich, 2006: 5,2 Mio.; 2007: 4,8 Mio.).

Die UFC gewann den Titel letztendlich durch Routine und Bekanntheitsgrad. Die Konkurrenz war einfallsreicher und teilweise qualitativ besser. Als MMA-Fan kann man dennoch froh sein, dass es einen unerschütterlichen Fels in der Brandung gibt. Die anderen Veranstalter kommen und gehen, die UFC hingegen hält die MMA-Welt zusammen. Doch leider ist die Zielgruppe der UFC (noch) zu unwissend bzw. ignorant, um die Lesnar-Farce und die Gründe des verpatzten Fedor-Deals zu durchschauen. Dadurch bleibt der Sport bisweilen auf der Strecke und der Show gehört die Bühne.

1 Kommentare:
gravatar
Anonym hat gesagt…
12.04.2013, 20:17:00  

This is a good tip especially to those fresh to the blogosphere.
Brief but very precise info… Thanks for sharing this
one. A must read post!

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