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TUF-Format: 1 x 16 oder 2 x 8?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Freitag, 14. Dezember 2007

Hier sind die Einschaltquoten von Spike-TV`s „The Ultimate Fighter“, kurz TUF, im Laufe der Jahre:

TUF 1: 1,6
TUF 2: 1,4
TUF 3: 1,7
(Ortiz, Shamrock)
TUF 4: 1,2
TUF 5: 1,2
TUF 6: 1,1

TUF 1-3 hatten eine Gemeinsamkeit: Es wurde im Format, zwei Gewichtsklassen zu je acht Kämpfern veranstaltet.

Vorteile:
- Größerer Talentpool pro Gewichtsklasse
- bessere Identifikation mit den Kämpfern (Zuschauer identifizieren sich mehr mit Kämpfern ihres eigenen Gewichts)
- größere Spannung im Haus durch den Zusammenstoß von "groß und klein"

Nachdem TUF 5 und vor allem TUF 6 gezeigt hatten, dass es nur vier bis sechs talentierte Kämpfer mit UFC-Qualität gab und ein gutes Dutzend Mittelmaß, ist die Ansetzung von TUF 7, das im April 2008 startet, umso fragwürdiger.

Es wird wieder 16 Kämpfer in einer einzigen Gewichtsklasse geben, dem Mittelgewicht. Wir dürfen uns also wieder auf viel Mittelmaß und wenige Highlights freuen.

Die Trainer werden wie berichtet Quinton „Rampage“ Jackson und Forrest Griffin sein, zwei Halbschwergewichtler. Da viele TUF-Kämpfer ohnehin schon über ihrer eigentlichen Gewichtsklasse antreten, einfach um dabei zu sein (Bisping, Danzig, Evans etc.) wird ein weiterer interessanter Faktor ausfallen: Die Möglichkeit eines Kampfes zwischen Schüler und Meister, TUF-Kämpfer und Trainer.

Man sollte meinen, Zuffa hätte aus seinen Fehlern gelernt und würde zurückkehren zur Erfolgsformel der Ursprünge. Die Quoten werden voraussichtlich leicht ansteigen, was allerdings allein dem Charisma der beiden außergewöhnlichen Trainer geschuldet sein wird. Natürlich werden diese mal wieder nach der Staffel gegeneinander antreten, so sich denn keiner der beiden verletzen wird.

TUF-Zukunft:
2008: TUF 7 und 8
2009: TUF 9 und 10
2010: TUF 11
2011: TUF 12

Die Tendenz ist deutlich...

UFC vor unsicherer Zukunft?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Donnerstag, 29. November 2007

In dem Bericht von "Standard & Poor's" wurde das "credit rating" der ZUFFA LLC von BB auf BB- herabgesetzt. Firmen, die mit einem BB oder niedriger gekennzeichnet werden, gelten als sogenannte "junk bonds" durch das relativ hohe Verlustrisiko.

Zuffa ist ein Unternehmen, welches zu 90 % von den Fertita-Brüdern und zu 10 % von Dana White gehalten wird. Dadurch, daß es sich um ein privates Unternehmen handelt, muss es seine Geschäftszahlen nicht veröffentlichen. Das ist auch der Grund, warum wir 2006 nach jedem PPV eine Erfolgsmeldung über neue Rekorde lesen durften, 2007 hingegen erfuhren wir so gut wie nichts.

Was sind nun die Gründe für die Herabsetzung des "credit rating"?

1. Enttäuschende Geschäftszahlen 2007
2006 sah eine Verdreifachung der Einnahmen gegenüber 2005.
2007 hingegen liegt knapp unter dem Ergebnis von 2006. Die Erwartungen hingegen (u.a. auch von Dana White geschürt) sahen ein weiteres Wachstum vor.

2. Die vielen Unsicherheiten
Niemand weiß wirklich, wieviel Zuffa einnimmt, wieviel den Kämpfern tatsächlich gezahlt wird usw.
Diese Fragezeichen führen zu einer skeptischen Bewertung.

3. Schulden
Zuffa's Schulden betragen 325 Millionen Dollar.
Stand: 30. Juni, 2007
325 Mio. sind im Jahr 2015 zu zahlen, weitere 25 Mio. 2012.

4. Relativ geringer Wert der Firma
Zuffa's Wiederverkaufswert wird auf 150 - 240 Mio. Dollar geschätzt.
Der Wert beinhaltet Marken (UFC, WEC, Pride), Verträge und Kapital.

5. Abhängigkeit von live-Events
75% der Einnahmen basieren auf PPV und Ticketverkäufen.
Die restlichen 25% kommen durch Spike TV und Werbeeinnahmen.

6. Verdopplung der Betriebskosten
Verursacht durch die aggressive Expansion 2007 nach Europa, damit verbundenes Marketing und höhere Kämpfergehälter.

Die Hauptbesitzer von ZUFFA, Lorenzo und Frank Fertitta

Man darf bei all den negativen Zahlen aber nicht vergessen, daß die UFC immer noch Gewinn abwirft.
Einnahmen 2006: 190 Mio. Dollar.
Gewinn vor Steuern: 76 Mio. Dollar.

Durch leicht gesunkene Einnahmen und verdoppelte Betriebskosten wird der Gewinn 2007 zwar weit niedriger ausfallen, aber Zuffa wird dennoch schwarze Zahlen schreiben. Ausserdem muss noch die langfristige Wirkung der aggressiven Marketing- und Expansionspolitik dieses Jahres einberechnet werden. Es kostet eben Geld, wenn man Fuß fassen will in einem anderen Markt (und Europa ist ein ziemlich großer Markt).

Ist Zuffa tatsächlich in Schwierigkeiten oder sind sie einfach nur Opfer der Wirtschaftslogik, welche sogar einer profitablen Firma durch überhöhte Erwartungen das Genick brechen kann?


Quellen:
http://www.sherdog.com/news/articles.asp?n_id=10140
http://www.sherdog.com/news/articles.asp?n_id=9528
http://www.mmapayout.com/

Neue Marschroute der UFC-Ringrichter?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Freitag, 23. November 2007

Ryo Chonan gegen Karo Parisyan

Was anfangs wie eine Ausnahme erschien, bestätigte sich mit laufender Zeit, da beide Ringrichter gleich agierten. Die zwei Neuen, Kevin Mulhall und Dan Miragliotta, unterbrachen die Aktionen der Kämpfer unverhältnismäßig schnell. Sei es am Boden trotz Schlägen und Aktivität oder stehend im Clinch am Käfig. Es kann sich kaum um einen Zufall handeln, dass ausgerechnet zwei neue Ringrichter eingesetzt werden, die beide Action vor Strategie setzen.Der Verdacht liegt nahe, dass Zuffa die neuen Ringrichter anwies, den Fans mehr Unterhaltung zu bieten, indem man einen Grundpfeiler des MMA unterdrückt, das Grappling.

Währet den Anfängen? Nun, ich denke die wenigsten MMA-Fans wünschen sich die ursprünglichen UFC-Regeln zurück, die keine Runden, kein Zeitlimit, und keine Schiedsrichterunterbrechung zwecks "Stand-up" beinhalteten. Das war einfach zuviel des Guten und auch wenn ein 90-minütiger Kampf ohne Regeln den besseren Kämpfer mit größerer Wahrscheinlichkeit bestimmen kann als es unter den heutigen Regeln möglich ist, so wollen wohl die wenigsten von uns eine Schach-WM live sehen.Die "Referee Stand-ups" sind also eine insgesamt gute Institution. Aber wie immer gilt auch hier der Grundsatz: In Maßen... und der Grat ist schmal. Lieber zu wenig Eingriffe als zu viele.

Nehmen wir den Kampf von Karo Parysian und Ryo Chonan beispielsweise. Karo dominierte drei Runden lang. Chonan hatte zwei Chancen: den KO und die Submission. Indem Ringrichter Mulhall den Kampf wiederholt grundlos unterbrach, gab er Chonan unfaire Gelegenheiten, den Kampf zu drehen. Karos harte Arbeit hätte mit einen Schlag, durch Intervention Mulhalls, vernichtet werden können.

Was war nun also der Anlass zu der neuen Marschroute? War es UFC 73 oder 76, welche beide nicht die ersehnte Action lieferten, die sie versprachen? Waren es die stagnierenden PPV-Einnahmen dieses Jahr; nach den riesigen Steigerungen 2006 konnten sich 2007 die Zahlen gerade einmal stabilisieren? Oder wird der Teufel an die Wand gemalt und es handelte sich nur um eine Ausnahme? Ich werde jedoch den Verdacht nicht los, dass die UFC immer mehr Kompromisse an die action-hungrige Zielgruppe (männlich, 14-49) macht und der Sport langfristig auf der Strecke bleibt wenn die Entwicklung so weitergeht.