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Ist Anderson Silvas Zeit bereits vorbei?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Sonntag, 19. Oktober 2008

Silva auf dem Gipfel des Erfolges

Ende September kündigte Silva im brasilianischen TV völlig unerwartet seinen baldigen Rücktritt an. Er wolle die verbleibenden 6 Kämpfe in seinem aktuellen UFC-Vertrag noch ausfechten und anschließend Ende 2009 zurücktreten. Dieses Vorhaben bestätigte er jüngst in einem Sherdog-Interview: „Ich glaube, meine Zeit ist bereits vorbei“, so die überraschende Erklärung.
Mit 33 Jahren befindet sich Silva auf der Spitze seiner physischen Leistungsfähigkeit. In der UFC bestritt er 8 Kämpfe, die er allesamt spektakulär und überlegen gewann. Von Abnutzung oder Altern keine Spur. Im Gegenteil, mit jedem Kampf konnte er sich gar noch steigern. Was ist nun also von seiner Ankündigung zu halten? Zunächst muss berücksichtigt werden, dass 6 Kämpfe etwa zwei Jahren entsprechen. Sein Rücktritt käme also frühestens Ende 2010, im Alter von 35 Jahren. Warum spricht er dann von 2009?

Eine plausible Erklärung: Er hatte niemals die Absicht, zurück zu treten. Silva, der gemeinhin als bester MMA-Kämpfer der Welt gilt, möchte entsprechend entlohnt werden. Affliction und Elite XC zeigten 2008, dass MMA-Kämpfer scheinbar viel mehr verdienen können als die UFC zu zahlen bereit ist. So verdiente Tank Abbott über 100.000 Dollar gegen Kimbo, also mehr als Anderson Silva im Falle einer Niederlage kassieren würde (Silva erhält momentan 70.000 pro Kampf, das Doppelte im Fall eines Sieges). Ein Tim Sylvia kam gar auf 500.000 Dollar gegen Fedor. Doch sollte man „scheinbar“ nicht mit „anscheinend“ verwechseln. Bei Elite XC gehen die Lichter aus, weil sie mit 60 Millionen Dollar verschuldet sind und Affliction kann sich nur durch das T-Shirt-Geschäft finanzieren. Hinzu kommt, dass die UFC Silva nicht gegen Roy Jones im Boxen antreten lässt, was Silva Millionen kostet. Das alles mag für Silva Anlass gewesen sein, noch einmal einen richtig fett dotierten Vertrag mit der UFC auszuhandeln, indem er mit dem Rücktritt kokettiert. Bereits Randy Couture und Roger Huerta beklagten sich über den Mangel an Respekt, der selbst Champions entgegen gebracht werde.

Oder will er tatsächlich zurücktreten? Im Kampfsport sieht man es äußerst selten, dass ein Sportler rechtzeitig zurücktritt. Entweder ist es zu früh und der Athlet kommt zurück, wie Vitali Klitschko und Frank Shamrock, wobei die besten Jahre der Karriere verschwendet werden. Oder es ist zu spät, was leider meistens der Fall ist. Prominente Beispiele: Ali, Holyfield, Roy Jones, Ken Shamrock, Matt Hughes, Chuck Liddell usw. Im besten Fall leidet nur das sportliche Erbe. Im schlechtesten Fall leidet die Gesundheit. Anderson Silva genießt den Nimbus der Unbesiegbarkeit, zumindest unter 95 % der MMA-Fans, die ihn nur aus der UFC kennen. Vielleicht möchte er den Sport aufgeben, solange er noch jeden Gegner überlegen besiegen kann. Das wäre eine erstaunliche Einsicht und spräche für die Intelligenz Silvas.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er einfach seinem Marktwert entsprechend bezahlt werden möchte und alles nur Taktieren ist. Fest steht zumindest, dass er uns noch einige Zeit erhalten bleibt und anschließend in Highlight-Videos verewigt werden wird.

Chuck und Forrest bei der Poker-WM

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Donnerstag, 18. September 2008

Chuck Liddell und Forrest Griffin nahmen am Main Event der „World Series of Poker 2008“ teil, zusammen mit über 5.000 weiteren Profis und Amateuren. Teilnahmegebühr: 10.000 Dollar. Zu sehen sind sie in Episode 16, welche diese Woche ausgestrahlt wurde. Die Meisterschaft wurde anscheinend am Tag nach UFC 86 eröffnet. Moderator Norman Chad sprach nämlich den „gestern gewonnenen Titelkampf“ Griffins an und machte Witze über den Zustand von Forrests lädiertem Gesicht.

Chuck saß sogar am Haupttisch mit Pokerlegende Phil Hellmuth, dem erfolgreichsten Spieler aller Zeiten. Somit bekam der Ice-Man mehr Kamerazeit als ihm gut tat. Er zeigte sofort, dass er keine Ahnung vom Texas Hold’em hat. Erst wusste er nicht, wie viel man wetten darf. Dann spielte er Hände, die er wider jedweder Wahrscheinlichkeit gewann (siehe Foto). Die 10, um die Straße zu komplettieren, kam mit der nächsten Karte (Wahrscheinlichkeit: 8%).

Einmal verstieß er versehentlich gegen die Regeln, indem er seine Hand vorzeitig bekanntgab und wurde dafür verwarnt. Der lustigste Moment dann im Kurz-Interview mit Liddell, in dem Spieler vorgestellt werden. Chuck nuschelte: „I’m the light-heavyweight Champion of the UFC“…

Peinlich besonders dadurch, dass Bilder vom Wanderlei Silva-Kampf gezeigt wurden, der lange nach Chucks Titelverlust stattfand. Was wohl den Ice-Man dazu trieb, sich noch immer als Champion auszugeben?

Forrest, DER Champion, saß mit einer weiteren Legende am Tisch, Johnny Chan. Dieser fragte ihn: „Wie lange spielst du schon Poker?“, Antwort: „Ungefähr seit einer Stunde.“ Forrest wurde anschließend philosophisch: „Es ist das gleiche im Kampfsport. Wenn du gegen jemanden antrittst, der keine Ahnung vom Kämpfen hat, macht er irgendwie alles falsch. Es ist schwierig, sich auf so jemanden einzustellen.“

Leider bekam der ungleich charismatischere und witzigere Griffin keine weitere Kamerazeit, so dass man über seinen weiteren Turnierverlauf nur spekulieren kann. Er dürfte sich aber nicht lange gehalten haben.

Chucks Ende kam folgerichtig als er all seine Chips für einen sogenannten „open-ended straight draw“ riskierte (8-9-10-Bube), welcher ihm eine 35% Chance gab, die Straße zu komplettieren (7 oder Dame). Damit hatte er sein Glück einmal zu oft herausgefordert und musste frühzeitig nach Hause gehen.

MMA-Legenden: Keith Hackney

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Donnerstag, 19. Juni 2008
Name: Keith „the Giant Killer“ Hackney

Kampfstil: White Tiger Kenpo Karate
Kampfrekord: 2-2-0
Aktiv: 1994 - 1995
Größe: 180 cm
Gewicht: 91 kg

Geburtsdatum: 1960
Geburtsort: Roselle, Illinois; USA

Schlüsselmomente:
- UFC 3: TKO-Sieg über Emmanuel Yarborough in 2 Minuten. Sein Gegner war ein 272 kg schwerer schwarzer Sumoringer. Hackney brach sich seine Hand in dem Kampf (damals noch ohne Handschuhe) und musste das Turnier abbrechen. Der Sieg brachte ihm den Spitznamen „the Giant Killer“ ein.
- UFC 4: Rape Choke (einhändiger Würgegriff zum Hals)-Sieg gegen Joe Son. Das legendäre an dem Kampf waren das halbe Dutzend, damals vollkommen legaler, absichtlicher Faustschläge in Joe Sons Kronjuwelen.

Bio:
Keith begann Martial Arts 1974, im Alter von 14, mit Ringen und Boxen. Zwei Jahre später begann er mit Taek-Won-Do und erreichte dort den „nidan“, also den 2. Dan (zum Vergleich: ein normaler schwarzer Gürtel ist der 1. Dan oder auch „shodan“). Seit 1988 trainiert er dazu noch Tang So Do, in dem er ebenfalls den 2. Dan erlangte. 1994 begann er Brazilian Jiu Jitsu zu trainieren. 2001 bekam er den „sandan“, also 3. Dan, im Kenpo Karate.

Neben seiner aktiven Karriere betreibt Keith eine Kampfschule seit 1999, in der er ein breites Programm aus allen Martials Arts unterrichtet, die er gelernt hat.


Spektakel statt Sport: Hackney kämpft gegen den Sumo Yarborough

Bewertung: 5/10
Sein Legendenstatus basiert zweifelsohne auf einem fragwürdigen Fundament. Übergewichtige Sumos und Tiefschläge machten ihn zu einer unsterblichen Figur der MMA-Geschichte.
Seine größte Errungenschaft geht dabei unter: Er war der erste Kämpfer, der Royce Gracie Paroli bieten konnte. Keith zeigte zum ersten Mal, wie man einen takedown abwehrt.
Zu seiner sympathischen Art kommt noch eine ungewöhnliche Offenheit gegenüber anderen Martial Arts. Seine MMA-Karriere war kurz, aber er hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Lehren aus UFC 84

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Donnerstag, 29. Mai 2008


1. Joe Silva, Matchmaker der UFC, traf ins Schwarze. Jeder Kampf, ohne eine einzige Ausnahme, war ein Volltreffer. Den Kämpfern gebührt natürlich auch ein guter Teil des Lobs.

2. Tito Ortiz ist überbewertet weil er zu eindimensional ist. Machida dominierte den gesamten Kampf. Er war der bessere Boxer, Kickboxer und sogar Ringer. Bis auf den last-minute Submission-Versuch seitens Ortiz, sahen wir totale Dominanz in allen Facetten des Sports. Machida glänzte durch Anderson Silva-ähnliche Präzision und zeigte wie wichtig Finten im Kampfsport sind. Immer wieder täuschte er Schläge und Kicks an, um schließlich den lethargischen und phlegmatischen Ortiz an ungeahnten Stellen zu treffen.

Das Knie zur Leber gen Ende des Kampfes war eine prägnante Zusammenfassung des einseitigen Strebens. Machida muss der nächste Herausforderer für den light-heavyweight Titel sein. Sein Kampfstil erinnert an Chuck Liddell mit Kicks, aber ohne dessen Power. Niemand sollte jetzt allerdings an einen vermeintlichen Traumkampf Machida-Liddell denken, denn zwei counter-striker ergeben keinen guten Kampf, einen interessanten jedoch.

Noch ein Wort zu Ortiz:
Sein Wort ist, wie nicht anders zu erwarten war, nichts wert. Wenige Wochen vor dem Kampf tönte er großspurig, nie wieder in der UFC antreten zu wollen, solange Dana White Präsident sei. Zu den "weigh-ins" trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift "Dana is my bitch". Nach dem Kampf gab er dann bekannt, daß nichts entschieden sei und er evtl. wieder für die UFC kämpfen werde. Es geht und ging ihm immer nur ums Geld, aber das ist bekanntlich nichts neues.

UFC 84 wie Penns Faust in Sherks Gesicht: Ein Volltreffer!


3. Sean Sherk's Plan war offensichtlich. Zermürbe BJ zwei, drei Runden lang und beende den Kampf in der zweiten Hälfte. Unverständlich jedoch die mangelnde Flexibilität des "muscle shark". Nach der ersten Runde war sein Gesicht bereits schwer gezeichnet und ein tiefer cut öffnete sich unter seinem rechten Auge (wobei "unter" das Zauberwort ist, daher nicht gefährlich solange er nicht auf seinem Rücken liegt).

Nach der zweiten Runde kam etwas mehr Frankenstein und ein zweiter cut hinzu. Immer noch kein Strategiewechsel. BJ verbrachte die Rundenpausen stehend und zeigte keinerlei Ermattungserscheinungen. Worauf wartete Sherk? Offensichtlich verlief seine Zermürbungsstrategie so erfolgreich wie Falkenhayns masterplan für Verdun. Bezeichnenderweise blutete hier nur Sherk buchstäblich aus, nicht sein Gegner.

Zwar verlief die dritte Runde zeitweise etwas erfolgversprechender für Sherk, doch das Ende erschien logisch. BJ landet ein paar seichte Schläge, die den geschlagenen Sherk zurücktaumeln lassen. Eine bessere Ausgangslage für einen gesprungengen Kniestoß gibt es nicht. Dieser landete denn auch perfekt an Sherk's Kinn, und das wars im Grunde.

BJ zeigte hervorragendes offensives Boxen mit einem punktgenauen Jab, der die entscheidende Waffe war. Defensiv zeigte Penn schwere Mängel und kassierte zu viele Treffer. Da Sherk trotz seiner imposanten Physis keinerlei power in seinen Fäusten hat (niemals durch KO gewonnen), konnte sich BJ diese Mängel jedoch gut leisten.

4. Großes Lob an Zuffa für die veränderte Übertragungspolitik. Bislang war Zuffa berüchtigt, 5-6 Kämpfe innerhalb der 3-stündigen Übertragung zu zeigen und für die Vorkämpfe 2 Dollar pro Kampf via UFC on-demand zu berechnen. UFC 84 ist hoffentlich die Richtlinie für zukünftige Veranstaltungen. Zwischen den Hauptkämpfen zeigte Zuffa zwei Vorkämpfe, die vorzeitig endeten. Nach dem Hauptkampf reichte man zwei weitere Vorkämpfe nach. Soviel MMA gab es bislang noch nie fürs Geld in der UFC

Wieviel Geld verdienen MMA-Kämpfer?

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Hier eine Übersicht:

Im Jahr 2008 ist in der UFC ist der Mindestlohn für einen Kämpfer 5.000 Dollar plus 5.000 Siegbonus. Also im Erfolgsfall 10.000 Dollar.

Hinzu kommen 3 verschiedene Bonuszahlungen pro Event:
- beste submission
- bester KO
- bester Kampf (beide beteiligten Kämpfer erhalten den vollen Bonus)

Vier Kämpfer pro Event erhalten also diesen Bonus. Bei 10 Kämpfen und 20 Kämpfern pro Event, erhalten folglich 20% davon eine der Bonuszahlungen.
Diese Bonuszahlungen liegen je nach Event zwischen 30.000 und 60.000 Dollar (Tendenz geht zu letzterem).
Die UFC wird oft kritisiert, viel Geld zu verdienen mit "Pay Per Views", ihre Kämpfer jedoch mit Hungerlöhnen abzuspeisen.

Dazu ein kleines Rechenbeispiel:
Ein Undercard-Kämpfer bestreitet 3 Kämpfe pro Jahr.
Er gewinnt 2 davon, bekommt also 3x 5.000 Dollar plus 2x 5.000 Siegbonus.
Wir sind also bei 25.000 Dollar pro Jahr angelangt.
Weiterhin kann man statistisch davon ausgehen, daß er eine Bonuszahlung erhalten wird, also durchschnittlich 45.000 Dollar hinzu.
Plötzlich sind wir also schon bei 70.000 Dollar angelangt für einen undercard-Kämpfer.
Dazu kommen noch Werbeverträge in vollständig unbekannter Höhe.
Man kann jedoch davon ausgehen, daß diese Verträge die Trainingscamps finanzieren dürften.

Fazit: Man sollte sich nicht von den scheinbar niedrigen Zahlungen täuschen lassen.
Ein MMA-Kämpfer, der es bis zur UFC schafft, verdient sehr ordentliches Geld.
Natürlich kann sich niemand beklagen, wenn er alle Kämpfe verliert und mit 15.000 Dollar Jahreseinkommen leben muss.


Wie sieht es hingegen mit den Top-Kämpfern aus?

Im Boxen verdient ein Floyd Mayweather 20 Millionen Dollar pro Kampf.
Im MMA ist Chuck Liddell mit garantierten 500.000 Dollar der Spitzenverdiener.
Jedoch ist er auch an den PPV-Einnahmen beteiligt und verdient somit zwischen 1 und 2 Millionen Dollar pro Kampf. Fedor Emelianenkos Kampfbörse ist unklar. Sein Vertrag bei M 1, der ihm 2 Millionen Dollar pro Kampf einbringen sollte, platzte vor seinem ersten Kampf.
Der Vergleich hinkt jedoch, da 95% der professionellen Boxer nicht mehr verdienen als ein undercard-Kämpfer in der UFC.
Entwicklung der Gehälter in den letzten Jahren:

(Die Zahlen repräsentieren die durchschnittlichen Gesamtauszahlungen pro Event, ohne Bonuszahlungen. Geteilt werden muss diese Zahl durch 16-20 Kämpfer je nach Event.)

2005
Durchschnitt: 476.000 Dollar

2006
Durchschnitt: 501.000 Dollar

2007
7,56 Mio aus 9 Events.
Durchschnitt: 840.000 Dollar
Allerdings wurden die Zahlen von UFC 69, 72, 75 und 78 (3 davon in Europa) nicht bekannt gegeben, welche den Schnitt senken würden, da die Karten schwächer besetzt waren.


Welche Faktoren bestimmen die Bezahlung?

1. Erfolg
2. Marketing-Potenzial

Erfolg erklärt sich von selbst. Also direkt zum zweiten Faktor:
UFC 76, Jardine besiegt den großen Favoriten Chuck Liddell.
Der Sieger erhielt 14.000 Dollar (die Hälfte davon macht der Siegbonus aus).
Der Verlierer verdiente satte 500.000 Dollar plus ca. 1 Million Dollar PPV-Beteiligung.
In diesem extremen Beispiel verdiente der Verlierer also etwa 100 Mal mehr als der Sieger.
Jedoch muss das auch immer im größeren Rahmen gesehen werden. Ein Sieg über einen Spitzenkämpfer ebnet die Bahn für einen besseren Vertrag in der Zukunft.

Jedoch besteht allgemein immer noch ein Mißverhältnis zwischen Erfolg und Gehalt.
Randy Couture wurde nach seinem Comeback mit je 250.000 Euro entlohnt, während ein mittelmäßiger Tito Ortiz aufgrund seines Charismas stattliche 200.000 Euro ebenfalls garantiert verdient.
Spitzenkämpfer wie Georges St. Pierre (80.000 Dollar + 80.000 Siegbonus) Rich Franklin (45k + 45k), Anderson Silva (70k + 70k), Forest Griffin (22k + 22k) und Sean Sherk (14k + 14k), verdienen weniger als so manche "Zirkusattraktion".
So wurden Kimbo Slice (170k) und Tank Abbott (100k) für 43 Sekunden höher entlohnt als oben genannte Größen des Sports.
Brock Lesnar (MMA-Rekord: 1-1-0) verdiente 250.000 Dollar für eine Niederlage, im Erfolgsfall hätte er gar 450.000 Dollar eingenommen.
Allerdings war das Gehalt mehr als gerechtfertigt, da er fast im Alleingang eine der erfolgreichsten UFC-Veranstaltungen fabrizierte mit 650.000 PPV-Käufen.
Die Rechnung ergibt, daß die UFC ihm sogar 5 Millionen Dollar hätte zahlen können und trotzdem noch Gewinn gemacht hätte.

Fragwürdige und gute Einkäufe:

Rohrkrepierer Mirko "Cro Cop" Filipovic, der trotz großer Vorschusslorbeeren zwei seiner drei UFC-Auftritte glanzlos verlor, erhielt für jeden Kampf garantierte 350.000 Euro.
Als Investition in die Zukunft der UFC wurden neben Cro Cop und Lesnar noch Shogun (150k + 50k), Wanderlei Silva (150k), Dan Henderson (100k + 150k), welche allesamt bisher enttäuschten und auf einen kombinierten Kampfrekord seit ihrer Unterschrift bei der UFC von 1 Sieg und 8 Niederlagen kommen.

Richtig glänzen konnten hingegen die 2006/2007 verpflichteten:
- Mittelgewichts-Champion: Anderson Silva (momentan wohl bester MMA-Kämpfer gewichtsübergreifend), der lediglich mit 70.000 Dollar + 70.000 Siegbonus abgespeist wird. Sobald dessen Vertrag ausläuft, wird sich sein Gehalt wohl eher zwischen 300.000 und 500.000 Dollar einpendeln.
- Halbschwergewichts-Champion: Quinton "Rampage" Jackson, 225.000 Dollar.
- Schwergewichts-Champion: Antonio "Minotauro" Nogueira, 100.000 + 100.000 Siegbonus.

Fazit:
Ein Kämpfer ist soviel wert, wie er PPVs verkaufen kann. Sportlicher Erfolg spielt dabei eine Nebenrolle. Das Gehalt basiert einerseits auf Charisma und gutem Management, andererseits auf Erfolgen in der Vergangenheit.

Schwache Ringrichter bei UFC 82?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Samstag, 8. März 2008

Die Neue Garde kann das Vakuum nach Big John McCarthy nicht füllen

Drei mehr oder minder neue Ringrichter boten eine durchweg schwache Leistung, die sich glücklicherweise vermutlich nicht kampfentscheidend auswirken sollte. In einer eher durchschnittlichen Veranstaltung zeigten sich die Ringrichter jedoch eindeutig als schwächstes Glied. Die drei Ringrichter unter der Lupe:

Fitch – Wilson, Ringrichter: Jerry Krysz

Fitch arbeitet lang, hart und verlustreich am ersten Takedown, den er schließlich gegen Mitte der ersten Runde landen kann. Er arbeitet langsam und stetig an einer Positionsverbesserung. Krysz sieht es anders. Anscheinend irritiert von den übereiligen Buhrufen der wie immer zahlreich vertretenen betrunkenen und ungeduldigen amerikanischen Fans, unterbricht Krysz und lässt beide Kämpfer wieder aufstehen.

Fitch schüttelt den Kopf, Kommentator Joe Rogan lästert 30 Sekunden lang über diese unsäglichen stand-ups. Wo ist der Unterschied zwischen langsamem methodischem Herantasten am Boden gegenüber selbigem im Stand? Letzteres gibt es in jedem Boxkampf und jedem Duell zweier hochklassiger Striker im MMA.

Arlovski - O'Brien, Ringrichter: Mark Matheny

Ein abergläubischer Mensch könnte Joe Rogan's Kommentar, "gut für O'Brien ist: Mark Matheny ist die Art von Ringrichter, die Kämpfe nicht voreilig abbrechen" als schlechtes Omen deuten. So ereignete es sich auch nur fünf Sekunden später, dass der Ringrichter den Kampf voreilig abbrach.

Was war geschehen? Arlovski lieferte ein eher harmloses "Ground and Pound" ab, blickte fragend zum Ringrichter, ob dieser nicht abbrechen wolle. Sekunden später tat er es denn auch. Joe Rogan lobte anschließend Arlovski's Cleverness, den Ringrichter überredet zu haben, den Kampf zu stoppen. Ganz schwache Leistung von Matheny.

Kongo – Herring, Ringrichter: Dan Miragliotta

Wiederholt unterließ der ehemalige Kickbox-Ringrichter Miragliotta ein Stand-up der beiden Kämpfer, trotz offensichtlichem Patt am Boden.

1. Beispiel: Die letzten 1:08 Minuten der ersten Runden schritt er nicht ein, obwohl beide Kämpfer am Boden absolut nichts taten. Herring neutralisierte Kongo, indem er sich mit beiden Händen am linken Bein Kongos festhielt. Kongo, zwar insgesamt verbessert am Boden, konnte nichts tun, um seine Top-Position zu nutzen.

2. Beispiel: In der 2. Runde ließ Miragliotta Herring genau 30 Sekunden lang auf dem Rücken liegen, während Kongo in der Nähe stand und nichts tat. Miragliotta war offensichtlich überfordert mit der Situation. Herring schaute mehrfach zum Ringrichter und wartete auf das Signal, das lange auf sich warten lassen sollte.

Normalerweise schreitet ein Ringrichter nach wenigen Sekunden ein, sobald klar ist, dass der stehende Kämpfer kein Interesse hat, zum Boden zu gehen.

Randnotiz: Der wohl beste UFC-Ringrichter Herb Dean hinterließ ebenfalls einige Fragezeichen im Kampf Leben gegen Sakara. Was ursprünglich wie ein Abbruch im perfekten Moment aussah, wirkte anschließend verfrüht.

Es erinnerte an Ortiz - Shamrock II, als Dean nach acht klaren Ellbogen-Treffern seitens Ortiz den Kampf abbrach und Shamrock anschließend wie neugeboren aufsprang und protestierte. Das sind einfach solche Momente, in denen ein Ringrichter alles richtig macht, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund, der geschlagene Kämpfer unbeschadet wiederaufersteht. Meiner Meinung nach kann man Herb Dean weder diesen noch jenen Abbruch vorwerfen.


Interview with Jordan Breen

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Samstag, 17. Februar 2008

Jordan Breen is one of the foremost MMA-experts in the world and host of "The Jordan Breen Show" on www.sherdog.com. I recently got in touch with him and he granted me an interview. Here is the transcription:


1. Tell us something about yourself. Where do you come from, how old are you, how did you get into radio...?
Halifax, Nova Scotia, Canada, age 20. The radio thing just sort of happened; I started working for Sherdog in June of 2006, and in the months that followed, I did a few radio appearances on Beatdown and stuff like that. For whatever reason, people liked me, and the powers that be thought it'd be a good idea to give me my own show. Why, I have no idea.


2. Ring or Cage? Big octagon (UFC), small octagon (Cage Rage), round cage (HD NET fights)?
Ideally, something like Frank Shamrock's Shootbox platform where it's just a big ass giant mat. However, the reality of things is that we can't just have our prizefighters competing on some infinite, ever-expanding mat surface. So, I'll take a huge ass cage. Round, octagonal, dodecagonal, triacontagonal, I really don't care. The ring and cage will always have their drawbacks, but I don't know if there's anything more enraging than watching a fighter try to finish a prone foe, and have the guy laying on a ring apron, avoiding his punches, and then take a timeout to reposition them. Repositioning in itself is idiotic, so the cage allows for a more flowing and synthetic fight in that way.


3. Who are your favourite fighters? Who are the best p4p fighters today and all-time?
I don't really root for fighters, just not the way I am. I find it hard to understand how someone can throw their livelihood behind whether Vitor Belfort wins or loses. All that said... Danny Lafever.
Pound-for-pound, MMA I think is in a weird area. The most naturally talented fighters I've ever seen in this sport are KID Yamamoto and BJ Penn, but I wouldn't hold either as a great pound-for-pound fighter right now because they haven't done a ton with that talent. Hopefully that changes. For now, I'd regard Anderson Silva and Quinton Jackson at the top of the heap for pound-for-pounders, really the only two guys who are kicking ass, taking names and cleaning out their division, which is the truest measuring stick of pound-for-pound greatness.
All time? Tough to say. MMA really didn't hit the modern era till around 1999 or 2000 or so, and anyone before that was more of a pioneering spirit than a truly accomplished great fighter. Because guys before that didn't exactly have well-developed competition to fight, it's a hard question to assess. I think there are far fewer guys who have had sustained, successful careers against top competition. If I had to single out a few guys, Fedor Emelianenko, Antonio Rodrigo Nogueira, Chuck Liddell, Wanderlei Silva, Anderson Silva, Matt Hughes, Takanori Gomi and Hayato Sakurai. But there are a ton of guys who have the potential to join that list, from Rampage to GSP to Penn to even Henderson if he grabs a few big ones in the near future.


4. Which rules would you like to change and why?
The unified rules are pretty damn good, but the obvious glaring weakness is the lack of knees to the head on the ground. I don't think I need to explain myself, everybody knows they belong in the sport.
I know a lot of people hate elbows. And you know what? I hate people who hate elbows. Seriously. People always cry about elbows causing cuts, probably because their favorite fighter laid flat on his back and got his face axed open. If you actually look at how many times an elbow strike has created an unceremonious, and undesirable end to an otherwise good fight, it's virtually non-existant. In 2008, not believing in elbows is like not believing in evolution. It's an instant signifier that you're retarded and your opinion doesn't matter.
Also, this isn't a rule per se, but still a piece of the same puzzle, and that's 10-10 rounds. The North American and even European ideology that "draws are bad" is too prevalent I think. The ten-point must system has some warts, but it works for MMA if you use it properly, and if there's a dead even round, there's no need to just pull a name out of your ass and give him a 10-9 round. Of course, this can lead to more draws in fights and whatnot, but that's something I myself can accept if it cuts down on guys winning 29-28 decisions where they "win" two toss-up rounds, and get their ass kicked in another round. And by that same measure, more 10-8 rounds, too, where appropriate. These measures, if used be competent judges, I think can offer a lot to MMA.


5. If you were Dana White what would you change regarding UFC-policy: fight cards, payment, public appearances, contracts... (pick whatever you want to comment on and more)?
In terms of fight cards, Zuffa are doing a great job. Naturally, there are gonna be some cars weaker than others but the overall product on the whole is fantastic. Five years ago, you could never dream of a world like this. Seeing fans get excited about undercard fighters and following their progress over months and years is what prizefighting is about, and it's something fans were denied in the past with a scant number of cards.
Of course, it's easy to say "Oh, I would've signed Fedor" or "I would've got Gomi." I think that's a little presumptuous. If I were Dana White, of course I'm going to try to ensure the best talent is always in the UFC, but you can't slam dunk every deal.
Payment is fine. The myth of the starving fighter is grossly overblown, and if anything, Zuffa are overgenerous. After taking enormous financial losses last year to run their European operation, they're dropping 50K+ bonuses for undercarders who can pull off a nice submission. That's more than fair. Are some guys underpaid given their talent? No doubt. But the system on the whole is fair.
If there was something regarding UFC policy I would change, it would be the fanatical control Zuffa refuse to give up on their production rights. It's what killed the HBO deal and hurts their bargaining with networks. "Face the Pain", Gladiator Man, and Mike Goldberg are non-essential parts of the UFC, no matter what Zuffa tell you, and for them to sacrifice a well-polished aesthetic and a greater presence on television over making sure they control who says what on air is ridiculous.


6. How would you evaluate the German MMA-scene? What fighters do you know, who show potential? How would you estimate the MMA potential in Germany?
I think the European MMA scene on the whole is fantastic, really. Germany is behind a little bit, and I know there's some political opposition to the sport, but given what a vibrant and successful boxing locale Germany has become, I really think there is potential for MMA to grow considerably. If Germany could get a flagship MMA show, maybe on the scale of KSW in Poland, I think the results could be fantastic.
The best German fighter out there right now is Daniel Weichel, and by a good margin. There are other guys out there with a lot of potential though. Dennis Siver still has lots of room to improve. Martin Zawada has enormous natural physical skills. I also recently saw Andi Asangarani, and he looked like a killer.
The problem is - and this goes for almost all of Europe, really - guys just don't have the access to top training in Europe right now. I'm of the belief that when a guy like Weichel or Zawada starts breaking out and showing his potential, he's got to bite the bullet, and go stateside for training. A lot of European guys are getting the idea, you see more guys like Dan Hardy going to Legends MMA or Per Eklund and Mikko Rupponen going to TQ Temecula. More guys need to follow suit, because the resources just don't exist yet to convert potential into success in Europe.


7. Of the Sherdog-radio crew, who do you like to work with the most? Who is the most professional (in general, not MMA-related)? Who is the funniest? Who is the most competent regarding MMA?
In terms of who I like to work with, I've done shows with everyone on the radio staff, and I enjoy them all. I love doing the roundtables and having everyone on at once. But in terms of partnering up, working with TJ is always fun, and he makes the job very easy since he's a radio pro. Also, believe it or not, the two times I've filled in for TJ on Beatdown and done radio with Josh Gross, I really enjoyed myself there, as well.
Most professional, I had to give love to TJ because most people don't really recognize how hard his job is, what he puts up with on a daily basis, and stuff like that. Everybody figures MMA radio is easy, you just plug in your microphone and talk about MMA. That's not quite the case, and TJ does a pretty damn good job all things considered.
The funniest, believe it or not, is Josh Gross. Behind the scenes, Gross is a killer on the comedy tip.
The most competent regarding MMA? Not Greg Savage.


8. Favourites:
I don't think I could ever pick an all-time favorite band, book, movie or show. Musically, all depends on what I'm feeling from day to day, week to week. I've got Chromatics' "Night Drive" in my Car Right now. Book, is tough. Just in the realm of novels, I think the novel I've read the most in my life is "The Stranger" by Albert Camus. I don't know if it is my "favorite", but I could pick it up and read it cover to cover at any time. Cinematically, I could list tons of favorites, but the last movie I saw that really grabbed me was No Country for Old Men, which was fantastic. TV show, I recently bought the sixth and seventh seasons of Tales from the Crypt on DVD, so for right now, I'll make that my answer.
My favorite sport? MMA and boxing, obviously. And kickboxing, MT, sub grappling. But I like most sports, really. Depends on what time of year it is. A couple weeks ago, I'd have said tennis when the Aussie Open was happening. With football season done, and hockey season not quite heating up, I'd say basketball right now. But the Super 14 starts in a week or so, so maybe rugby.
Pro wrestler I think I'd go with Bret Hart and Ric Flair. I don't really care about pro wrestling anymore, but guys like Hart and Flair, if I'm ever feelign nostalgic, I know I could choose any of their old fights, and be satisfied with my trip down memory lane.

Jordan Breen Exklusiv-Interview

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Sonntag, 17. Februar 2008


Ich hatte neulich die Möglichkeit den Sherdog-Radio Moderatoren Jordan Breen zu interviewen.



GnP: Gib uns bitte einen kurzen Hintergrund über deine Person.

Breen: Ich komme aus Halifax, Nova Scotia, Kanada. Ich bin 20 Jahre alt und begann im Juni 2006 für Sherdog zu arbeiten. In den Folgemonaten tauchte ich einige Male im Sherdog-Radio auf, welches anscheinend positive Reaktionen hervorrief und erhielt anschließend meine eigene Show, die "Jordan Breen Show".


GnP: Ring oder Käfig?

Breen: Idealerweise etwas wie Frank Shamrock's Shootbox Plattform, eine riesige Matte. Da diese jedoch über keine Begrenzung verfügt, eignet sich ein Käfig besser. Egal ob rund, oder eckig. Ring und Käfig haben beide Nachteile. Beim Ring jedoch ist besonders gravierend, daß Kämpfe ständig unterbrochen werden müssen, wenn die Begrenzung des Rings überschritten wird. Die anschließende Repositionierung gestattet dem angeschlagenen Kämpfer eine Verschnaufpause und unterbricht die allgemeine Action unnötig. Ein Käfig bietet einen fließenderen Kampf.


GnP: Welche sind deine Lieblingskämpfer? Welche sind P4P objektiv die besten, heute und aller Zeiten?

Breen: Ich fiebere niemals mit einem Kämpfer mit, ist nicht meine Art. Um die Frage zu beantworten: Danny Lafever.

P4P aktuell: Anderson Silva und Quinton Jackson, die beiden einzigen Kämpfer, die im Moment überzeugend namhafte Gegner besiegen und ihre jeweilige Gewichtsklasse beherrschen. Das sehe ich als Maßstab für eine P4P-Wertung an. Kid Yamamoto und BJ Penn sind die Kämpfer mit dem größten natürlich Talent, die ich jemals gesehen habe. Heute würde ich sie aber nicht zur Spitze zählen.

P4P aller Zeiten: Fedor, Nogueira, Liddell, Wanderlei Silva, Anderson Silva, Matt Hughes, Gomi und Hayato Sakurai. Die Frage ist jedoch schwierig zu beantworten, da MMA noch ein junger Sport ist und die Pioniere des Sports wenig ernsthafte Gegner hatten.


GnP: Welche Regeln würdest du ändern und warum?

Breen: Die "unified rules" sind ziemlich gut. Offensichtlichste Schwäche ist das Verbot von Kniestößen zum Kopf eines am Boden liegenden Gegners. Ich weiß, viele Leute hassen Ellbogen und weißt du was? Ich hasse Leute, die Ellbogen hassen. Sie heulen immer über cuts, vermutlich weil das Gesicht ihres Lieblingskämpfers gerade mit einer Axt eingeschlagen wurde. Tatsächlich gibt es kaum Beispiele von Ellbogen, die Kämpfe auf unwürdige Art und Weise beendeten. Wer im Jahre 2008 noch nicht an Ellbogen glaubt, der glaubt nicht an Evolution. Es bedeutet, daß du ein Idiot bist und deine Meinung egal ist.

Das wertungssystem kann für MMA funktionieren, würde man es richtig benutzen. In den USA glaubt man nicht an 10-10 Runden. Somit kommen oft kontroverse 29-28 Ergebnisse heraus. Lieber eine ausgeglichene Runde 10-10 werten und mehr Unentschieden in Kauf nehmen, als umstrittene Ergebnisse zu riskieren.


GnP: Wärest du Dana White, wie würdest du die UFC verändern?

Natürlich gibt es einige schlechtere Verantstaltungen, aber insgesamt leistet Zuffa herausragendes in der Zusammenstellung der Events. Es ist einfach zu sagen, "ich hätte Fedor und Gomi bekommen". Ich halte das jedoch für anmaßend. Ich würde einfach mein Bestes geben, so viele gute Kämpfer und Talente wie möglich zu bekommen. Die Bezahlung der Kämpfer ist in Ordnung, wenn überhaupt dann zahlt Zuffa mehr als nötig. Besonders wenn man Bonuszahlungen bedenkt. Ich würde die fanatische Kontrolle ändern, die Zuffa über ihre Produktionen ausübt. Die Politik verhinderte den HBO-Deal. Mike Goldberg ist auch nicht gerade ein essenzieller Bestandteil des MMA. Die Kommentatoren sind Marionetten der UFC.


GnP: Wie bewertest du die deutsche MMA-Szene?

Breen: Ich denke, die europäische MMA-Szene als ganzes ist fantastisch. Deutschland hinkt etwas hinterher und ich weiß, daß es einige politische Opposition zum Sport gibt. Bedenkt man wie erfolgreich Boxen in Deutschland veranstaltet wird, glaube ich an ein deutliches Wachstumspotenzial. Eine große MMA-Show in Deutschland, in der Größenordnung von KSW in Polen, könnte sehr erfolgreich sein.

Der beste deutsche Kämpfer ist Daniel Weichel im Moment, mit großem Abstand. Weitere Talente sind Dennis Siver, der noch einiges Potenzial hat, Martin Zawada, welcher über enorme körperliche Fähigkeiten verfügt, und Andi Asangarani, den ich erst vor kurzem sah, hat mich mächtig beeindruckt! .Das Problem - und das gilt für ganz Europa - ist, daß die Kämpfer keinen Zugang zu hochklassigen Trainingscamps haben. Wenn einer wie Weichel an die Spitze gelangen möchte, so muss er in den USA trainieren.

GnP: Erzähle uns bitte etwas über deine Sherdog-Kollegen.

Breen: Ich arbeite mit allen gerne zusammen, am liebsten gleichzeitig. Mit TJ de Santis macht es immer Spaß, er macht die Arbeit einfach. Er ist auch der Radio-Profi bei Sherdog. Der witzigste ist Josh Gross, kaum zu glauben. Privat ist er ein Komiker.


Sollten Ellbogen verboten werden?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Dienstag, 22. Januar 2008


BJ Penn vs Joe Stevenson: links der Ellbogentreffer, rechts das Ausmaß des cuts


Ellbogen im Stand werden selten benutzt, die Hauptanwendung ist im Bodenkampf zu finden. Ellbogenschläge besitzen wenig KO-power und dienen vorwiegend dazu, cuts im Gesicht des Gegners zu öffnen. Somit spielen sie eine fragwürde Rolle im MMA. Es gibt einige Kämpfer die sogar darauf spezialisiert sind, Kämpfe durch cuts zu gewinnen, der berühmteste Vertreter heißt Kenny Florian.

Ein aktuelles Beispiel für die fragwürdige Rolle von Ellbogen bot der Titelkampf im Leichtgewicht bei UFC 80 zwischen BJ Penn und Joe Stevenson. Dieser Kampf sah einen der schlimmsten cuts aller Zeiten.

Die Ursache: BJ landete die Spitze seines Ellbogens, die Stevenson's Stirn lediglich streifte. Diese Art von Ellbogen-Schlägen haben keinerlei KO-power, fungieren jedoch als eine Art Messer, welches nichts bewirkt als die Haut des Gegners aufzuschlitzen.

Der cut auf Stevensons Stirn war etwa 5 cm lang und blutete in einer selten zuvor gesehenen Intensität. Kampfentscheidend war der cut nur deshalb nicht, weil BJ bereits zuvor überlegen war. Zu häufig jedoch werden knappe Kämpfe abgebrochen durch cuts, welche von Ellbogen verursacht werden. Es sollte ferner vermerkt werden, dass schwere cuts nicht nur kampfentscheidend sind, sondern auch der Gesundheit der Kämpfer abträglich sind.

Gibt es Argumente für den Einsatz von Ellbogen?

Sicherlich. Ich kann mich jedoch nur an einen Kampf entsinnen, in dem ein KO durch einen Ellbogen-Schlag verursacht wurde. Anderson Silva (UFC-Mittelgewichts-Champion) landete einen spektakulären Ellbogen im Stand gegen Tony Fryklund, welcher letzteren ausknockte. Auch von Muay-Thai Experten wird der Ellbogen effektiv eingesetzt. Doch insgesamt sind die Argumente gegen Ellbogen weit gewichtiger als die wenigen Vorteile, die sie bringen.

Zwar bin ich ein großer Anhänger von Ellbogen-Schlägen, doch bin ich der Meinung, dass die aktuellen Regeln überarbeitet werden müssen. Es gibt kein Argument gegen Ellbogen im Stand, aber überwältigende Argumente gegen Ellbogen im Bodenkampf.

Somit sehe ich hier einen Kompromiss:
Ellbogen im Stand sollten weiterhin erlaubt sein, aber am Boden verboten werden.

Knebelverträge bei Zuffa?

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Montag, 14. Januar 2008


Dressman Arlovski: Aussen vor seit seiner Schnarchpartie gegen Fabricio Werdum


Nachdem vor kurzem Brandon Vera bereits ein Jahr Zwangspause einlegte, ist nun der Weissrusse Andrei Arlovski an der Reihe. Arlovski, der vor zwei Jahren noch Zuffa's Liebling und Heavyweight-Champion mit gefürchteter KO Quote war, ist wieder einmal ein Opfer von Zuffa's Knebelverträgen; er hat noch einen Kampf in seinem Vertrag.

Zuffa lässt seine Kämpfer so lange sitzen, bis sie entweder einen Vertrag über mehrere Kämpfe unterschreiben, oder der Vertrag ausgelaufen ist. Der Kämpfer, die Fans und letztendlich auch der Sport bleiben dabei teils auf der Strecke.

Es sollte doch so ablaufen, dass der Kämpfer seine vertraglich vorgesehene Anzahl an Kämpfen bestreitet und dann einen neuen Vertrag aushandelt bzw. vorzeitig verlängert. Bei Zuffa hingegen läuft es darauf hinaus, dass man entweder vorzeitig verlängert oder ein Jahr die Bank drücken muss.

Man stelle sich vor, der FC Bayern München würde Frank Ribéry in seinem letzten Vertragsjahr sagen: "Entweder verlängerst du jetzt, oder du sitzt die ganze Saison auf der Tribüne und verschwendest somit die beste Zeit deiner Karriere."

Vor einiger Zeit erschien auf Sherdog.com ein Bericht über Fedor und seine Gründe, warum er nicht in der UFC kämpft. Fedor über das UFC-Angebot:

"Der Vertrag war einfach unmöglich zu unterzeichnen. Gewinne ich, so müsste ich 8 weitere Kämpfe innerhalb von 2 Jahren bestreiten. Verliere ich einen einzigen Kampf, so hätte die UFC das Recht, den Vertrag zu zerreißen. Bin ich bei Vertragsende unbesiegt, so würde sich der Vertrag automatisch für eine noch unbestimmte Zeit verlängern, zu gleichen Konditionen. Ich kann nicht unbesiegt abtreten! Ich kann keine Interview geben, in Filmen oder Werbung erscheinen. Ich darf nichts tun ohne das Einverständnis der UFC.
Ich darf nicht in Russlands Nationalsport Sambo antreten. Der Vertrag war 18 Seiten lang. Er war in einer Art gehalten, welche mir keine Rechte zugestand und gleichzeitig der UFC ermöglichte, den Vertrag jederzeit aufzulösen. Unsere Anwälte sagten uns, es sei buchstäblich unmöglich, ein solches Dokument zu unterzeichnen.