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Jordan Breen Exklusiv-Interview

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Geschrieben von Jürgen Frigger
Sonntag, 17. Februar 2008


Ich hatte neulich die Möglichkeit den Sherdog-Radio Moderatoren Jordan Breen zu interviewen.



GnP: Gib uns bitte einen kurzen Hintergrund über deine Person.

Breen: Ich komme aus Halifax, Nova Scotia, Kanada. Ich bin 20 Jahre alt und begann im Juni 2006 für Sherdog zu arbeiten. In den Folgemonaten tauchte ich einige Male im Sherdog-Radio auf, welches anscheinend positive Reaktionen hervorrief und erhielt anschließend meine eigene Show, die "Jordan Breen Show".


GnP: Ring oder Käfig?

Breen: Idealerweise etwas wie Frank Shamrock's Shootbox Plattform, eine riesige Matte. Da diese jedoch über keine Begrenzung verfügt, eignet sich ein Käfig besser. Egal ob rund, oder eckig. Ring und Käfig haben beide Nachteile. Beim Ring jedoch ist besonders gravierend, daß Kämpfe ständig unterbrochen werden müssen, wenn die Begrenzung des Rings überschritten wird. Die anschließende Repositionierung gestattet dem angeschlagenen Kämpfer eine Verschnaufpause und unterbricht die allgemeine Action unnötig. Ein Käfig bietet einen fließenderen Kampf.


GnP: Welche sind deine Lieblingskämpfer? Welche sind P4P objektiv die besten, heute und aller Zeiten?

Breen: Ich fiebere niemals mit einem Kämpfer mit, ist nicht meine Art. Um die Frage zu beantworten: Danny Lafever.

P4P aktuell: Anderson Silva und Quinton Jackson, die beiden einzigen Kämpfer, die im Moment überzeugend namhafte Gegner besiegen und ihre jeweilige Gewichtsklasse beherrschen. Das sehe ich als Maßstab für eine P4P-Wertung an. Kid Yamamoto und BJ Penn sind die Kämpfer mit dem größten natürlich Talent, die ich jemals gesehen habe. Heute würde ich sie aber nicht zur Spitze zählen.

P4P aller Zeiten: Fedor, Nogueira, Liddell, Wanderlei Silva, Anderson Silva, Matt Hughes, Gomi und Hayato Sakurai. Die Frage ist jedoch schwierig zu beantworten, da MMA noch ein junger Sport ist und die Pioniere des Sports wenig ernsthafte Gegner hatten.


GnP: Welche Regeln würdest du ändern und warum?

Breen: Die "unified rules" sind ziemlich gut. Offensichtlichste Schwäche ist das Verbot von Kniestößen zum Kopf eines am Boden liegenden Gegners. Ich weiß, viele Leute hassen Ellbogen und weißt du was? Ich hasse Leute, die Ellbogen hassen. Sie heulen immer über cuts, vermutlich weil das Gesicht ihres Lieblingskämpfers gerade mit einer Axt eingeschlagen wurde. Tatsächlich gibt es kaum Beispiele von Ellbogen, die Kämpfe auf unwürdige Art und Weise beendeten. Wer im Jahre 2008 noch nicht an Ellbogen glaubt, der glaubt nicht an Evolution. Es bedeutet, daß du ein Idiot bist und deine Meinung egal ist.

Das wertungssystem kann für MMA funktionieren, würde man es richtig benutzen. In den USA glaubt man nicht an 10-10 Runden. Somit kommen oft kontroverse 29-28 Ergebnisse heraus. Lieber eine ausgeglichene Runde 10-10 werten und mehr Unentschieden in Kauf nehmen, als umstrittene Ergebnisse zu riskieren.


GnP: Wärest du Dana White, wie würdest du die UFC verändern?

Natürlich gibt es einige schlechtere Verantstaltungen, aber insgesamt leistet Zuffa herausragendes in der Zusammenstellung der Events. Es ist einfach zu sagen, "ich hätte Fedor und Gomi bekommen". Ich halte das jedoch für anmaßend. Ich würde einfach mein Bestes geben, so viele gute Kämpfer und Talente wie möglich zu bekommen. Die Bezahlung der Kämpfer ist in Ordnung, wenn überhaupt dann zahlt Zuffa mehr als nötig. Besonders wenn man Bonuszahlungen bedenkt. Ich würde die fanatische Kontrolle ändern, die Zuffa über ihre Produktionen ausübt. Die Politik verhinderte den HBO-Deal. Mike Goldberg ist auch nicht gerade ein essenzieller Bestandteil des MMA. Die Kommentatoren sind Marionetten der UFC.


GnP: Wie bewertest du die deutsche MMA-Szene?

Breen: Ich denke, die europäische MMA-Szene als ganzes ist fantastisch. Deutschland hinkt etwas hinterher und ich weiß, daß es einige politische Opposition zum Sport gibt. Bedenkt man wie erfolgreich Boxen in Deutschland veranstaltet wird, glaube ich an ein deutliches Wachstumspotenzial. Eine große MMA-Show in Deutschland, in der Größenordnung von KSW in Polen, könnte sehr erfolgreich sein.

Der beste deutsche Kämpfer ist Daniel Weichel im Moment, mit großem Abstand. Weitere Talente sind Dennis Siver, der noch einiges Potenzial hat, Martin Zawada, welcher über enorme körperliche Fähigkeiten verfügt, und Andi Asangarani, den ich erst vor kurzem sah, hat mich mächtig beeindruckt! .Das Problem - und das gilt für ganz Europa - ist, daß die Kämpfer keinen Zugang zu hochklassigen Trainingscamps haben. Wenn einer wie Weichel an die Spitze gelangen möchte, so muss er in den USA trainieren.

GnP: Erzähle uns bitte etwas über deine Sherdog-Kollegen.

Breen: Ich arbeite mit allen gerne zusammen, am liebsten gleichzeitig. Mit TJ de Santis macht es immer Spaß, er macht die Arbeit einfach. Er ist auch der Radio-Profi bei Sherdog. Der witzigste ist Josh Gross, kaum zu glauben. Privat ist er ein Komiker.